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Zu den ersten Aufgaben, denen sich der Nürnberger Kalligraf Rudolf Koch nach seiner Lehre 1898 widmet, gehört das Entwerfen von Buchtiteln. Hierbei entstehen ersten Schriften. Parallel dazu widmet sich Koch der Erneuerung des kirchlichen Kunsthandwerks. Er entwirft Leuchter, Kirchenmöbel und -utensilien. Sein Stil und die von ihm entworfenen Symbole prägten bis in die 60er Jahre die evangelischen Kirchen Deutschlands.
Kurz nach dem 1. Weltkrieg hat Rudolf Koch kaum noch Sinn für Schöngeistiges und Schriftkunst. Erst um 1924 schreibt er wieder: das Buch Hiob und die Seligpreisungen ... in einer Handschrift, die dem Frankfurter Schriftgießer Karl Klingspor gut gefiel. Für die Druckvorlage brachte Koch durch Zierschwünge und Ligaturen mehr Leichtigkeit ins Schriftbild. Obwohl Koch zu dieser Zeit lieber etwas Schmuckloses gemacht hätte, gelang ihm mit der Klingspor eine der beliebtesten gebrochenen Schriften.
Ursprünglich sollte diese Schrift Missal oder Sebaldus heißen. Sie wurde dann aber nach Wilhelm Klingspor benannt, der kurz nach ihrem Erscheinen starb.

Der Name der Künstlerin, gesetzt in Wilhelm Klingspor Gotisch (Montage: FontShop)