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John Baskerville, geboren 1706, zieht mit 20 nach Birmingham und arbeitet dort als Schreiblehrer und Steinmetz. Ordentlich Geld verdient er erst ab 1738 mit einer Lackiererei, die auf Japanlack spezialisiert ist. Mit den Einnahmen kann er bald seiner heimliche Leidenschaft nachgehen, dem Buchdruck.
Da ihm die zeitgenössischen Caslon-Schriften nicht gefallen, schneidet er ab 1750 eigene Entwürfe. Man wird sie später als »Antiqua des Übergangs« bezeichnen, besondere Merkmale: mehr Kontrast, fast waagrechte Serifen an den Gemeinen und eine annähernd senkrechte Betonung der Strichstärken.
Baskervilles erste große Veröffentlichungen ist eine Vergil-Ausgabe 1757. Die neue Schrift findet sofort öffentlichen Beifall, schon 1758 wird er zum Direktor der Cambridge University Press ernannt.
Als Atheist lässt sich Baskerville auf eigenen Wunsch nach seinem Tod 1775 in »ungeweihter Erde« auf seinem Anwesen beisetzen. Als man 1821 auf dem Grundstück ein Kanal anlegt, wird sein Sarg freigelegt und geöffnet. Weil mehrere Priester die Beisetzung verweigern, landet der mumifizierte Leichnam in den beiden großen Warenhäusern Birminghams als Schauobjekt. Erst Jahre später findet Baskerville seine letzte Ruhe auf dem Warstone Lane Cemetery.

Titelseite eines John-Baskerville-Drucks aus dem Jahr 1761