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Rudolf Koch war kein Freund der »mechanisierten Graphik«, wie er zum Beispiel Paul Renners Arbeit abwerteten bezeichnet (siehe: 5 Futura). Doch er war für Erneuerung, und so akzeptierte er den Trend zu konstruierten Schriften. Im Herbst 1926 zirkelte er ein Alphabet hin, das er Kabel taufte. Als Namensgeber diente ein aktuelles Symbol für den technischen Fortschritt, das transatlantische Telefonkabel.

Koch-Fans konnten mit der Kabel nicht viel anfangen. Wem allerdings die weit verbreiteten Linear-Antiquas zu kalt waren, griff zur Kabel. Koch schaffte es, mit minimalen Mitteln wie Proportionierung und variabler Gestaltung von Breite und Zwischenraum, einer Grotesk individuellen Charme zu geben.


Kabel in einem Schriftmuster der Gbr. Klingspor von 1927