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Die Genialität der amerikanischen Designerin und Schriftentwerferin Zuzana Licko: Aus der Not eine Tugend machen. Schon ihre ersten Schriften beweist das, aparte Pixel-Fonts, die sie 1985 für die dritte Ausgabe ihrer Zeitschrift »Emigre« benötigt, die komplett mit Computer und Nadeldrucker entstehen soll: Eine Sensation im anspruchsvollen Grafikdesign. Darunter auch die Bitmap-Schrift Emigre Fourteen, ein Vorläufer der ein Jahr später veröffentlichten Matrix.
So wenig Stützpunkte wie möglich: das war 1986 das Konstruktionsprinzip von Matrix

Matrix ist die erste von Grund auf vektorisierte Schrift Lickos, wobei ihre Vorgabe lautet: So wenig Stützpunkte wie möglich, um Rechner und Drucker nicht zu überlasten. Daher die dreieckigen Serifen, die einen Eckpunkt weniger benötigen als rechteckige, und der 45°-Winkel als Standard, weil er am Bildschirm und im Nadeldrucker die kleinsten Stufen verursacht.
Vier Jahre später finden Roger Black und das Poynter Institut in Druckstudien heraus, das Matrix der Lesbarkeit einer Times in nichts nachsteht. Inzwischen ist die Familie gewachsen und macht auch vor Kurven keinen Halt, wie die beliebte Mode-Schrift Matrix Script beweist.

Eine Vorversion der Matrix (unten) auf dem Titel des Emigre-Hefts Nº 3 von 1985