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David Shepard tauft den klapprigen Apparat auf seinem Dachboden liebevoll »Gismo«. Er konnte Morsezeichen, Musiknoten und sogar Schreibmaschinentext lesen. Im April 1951 registriert er das Optical Character Recognition (OCR) unter der US-Patentnummer 2,663,758 und gründet die Intelligent Machines Research Corp.
Sein erster Kunde wird 1955 der Verlag Reader’s Digest, der die Verwaltung von Millionen Abonnenten-Daten dramatisch vereinfacht. Die Adressen müssen mit einer Spezialschrift gedruckt sein, maschinenlesbaren Buchstaben und Ziffern. Unter dem Namen OCR-A ziert eine Variante noch heute Kreditkarten und Schecks.
Ende der 60er Jahre beflügelt OCR auch in Europa die Datenströme. Weil eine neue Generation von Lesegeräten toleranter mit den Zeichen umging, ließ sich die European Computer Manufacturers Association (ECMA) 1968 von Adrian-Frutiger eine menschen- und maschinenlesbare Schrift entwerfen, die OCR-B.
Anfang der 90er Jahre wurden die technischen OCR-Typen (im PostScript-Format) von den Computer-Designern wiederentdeckt und gehört seitdem zu den beliebtesten Schriften für Plakate, Zeitschriften und Covers.

Noch heute im Einsatz: die Ziffern der OCR-A auf Schecks und Kreditkarten (Foto: FontShop)

Zum Beschriften maschinenlesbarer Etikette: die Schrift OCR-B auf einem Typenrad (Abb.: Wikipedia.org)