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Den Frieden von Amiens im März 1802 zwischen Frankreich und England bezahlt Napoleon mit der Räumung Ägyptens. Es dauert nicht lange, bis die ersten ägyptischen Beutestücke in London auftauchen und eine Begeisterung für das Land der Pyramiden auslösen. Auch die Schriftgießereien lassen sich anstecken. In ihren Katalogen erscheinen so genannte »Egyptians«, serifenbetonte Schriften: kaum Kontrast, lineare Endstriche.
Um 1913 erscheint bei Monotype eine Egyptienne mit der Seriennummer 173. Die inzwischen »Slab Serif« genannte Schrift-Klasse gehörte mittlerweile zum Repertoire eines jeden Satzunternehmens. 1932 beauftragt der Monotype-Betriebsleiter Frank Hinman Pierpont sein Atelier, eine neue Version der Egyptian 173 zu zeichnen, die bald als Rockwell auf den Markt kommt ... den Namen »leiht« er sich vom US-Joint-Venture Lanston Monotype. Ihre Strichstärke orientiert sich an der Memphis von Stempel. Weil Rockwell bald mit mehr Schnitten lieferbar ist, entwickelt sie sich zur erfolgreichsten Egyptienne des 20. Jahrhunderts.

Zu Zeiten des Bleisatzes war Monotype Rockwell die erfolgreichste Egyptienne-Schrift (Foto: Mayo Nissen)