FontsFonts


Bevor sich Napoleon am 2. Dezember 1804 selbst zum Kaiser krönte, ließ er eine Einladungskarte vom besten Drucker der Stadt anfertigen, der Offizin Didot. Dort entwarf der 40-jährige Firmin Didot in Rekordzeit den Schriftschnitt »Romain de L’Empereur« (Kaiser-Antiqua), der nur ein einziges Mal eingesetzt wurde. Die Exklusivschrift enthielt erstmals eine Form der Anführungszeichen, wie sie heute noch im englischen Sprachraum verwendet werden, die “Guillemets Anglais“, also die 66 und die 99 in Minuskelhöhe.


Mit seinem älteren Bruder Pierre übernahm Firmin Didot im Revolutionsjahr 1789 die väterliche Druckerei. Wenige Jahre später ziehen sie in die Räume der ehemaligen Imprimerie Royale im Louvre. Hier entstehen prachtvollen Folio-Editionen der Werke von Vergil, Horaz oder Lafontaine, gesetzt in einer perfektionierten Weiterentwicklung der nach ihrem Vater François Ambroise benannten Didot-Lettern. Die formvollendeten Klassizistischen Antiqua wurde bald in ganz Europa zur vorherrschenden Schrift.

Diese Goldmedaille überreichte Napoleon Firmin Didot anlässlicher einer Industriemesse 1801 (Abb: Firmin Didot family collection)