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Das Grundmodell für Minion entstammt keiner singulären Quelle, sondern ist eine Synthese aus historischen Form-Ideen und den digitaler Möglichkeiten der 1980er Jahre.
Bei seinen Recherchen zur Adobe Garamond (Platz 5) sammelt Robert Slimbach in europäischen Museen reichlich Material über Renaissance-Schriften. Als bei Adobe die Planung für eine neue Werksatz-Schrift beginnt, trägt er aus seinem Archiv und trägt alle brauchbaren Ideen zusammen, um einen ersten Entwurf zu Papier zu zeichnen: Das Saatgut für Minion.
Minion wird ein ästhetisches und technisches Bravourstück. Adobe hatte gerade die Multiple-Master-Technik erfunden, mit der Schriftbenutzer ohne Zeichenwerkzeuge Zwischenschnitte selbst generieren konnten, also zum Beispiel einen etwas fetteren Bold-Schnitt. Slimbach gelang es, die Minion-Buchstaben mit einer Minimalmenge von Stützpunkten so zu konstruieren, dass sie ihren Charakter ausbilden konnten und gleichzeitig im Multiple-Master-Betrieb brauchbare Ergebnisse lieferten.

Zeichenvielfalt: Minion ist eine vorzüglich ausgebaute Schrift und eine der ersten OpenType-Pro-Fonts von Adobe