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Die Schrift, die Adrian Frutiger weltberühmt machte, geht auf Übungen zurück, die er bereits 1949 als 21jähriger an der Kunstgewerbeschule Zürich durchführte. Das eigentlich Neue an Univers war, dass eine Schriftfamilie erstmals als geschlossenes System behandelt wurde.
Ausgangspunkt ist der Normalschnitt (Univers 55), von dem aus sich alle weiteren herleiten. Der Kontrast ist so austariert, dass sich die Schrift auch für lange Texte eignet. Frutiger legte großen Wert auf die Abstimmung der Strichstärkenunterschiede zwischen Versalien und Gemeine. Für damalige Zeiten ist die Mittellänge ungewöhnlich hoch. Aufbau der Univers von 1954, weitere Schnitte sind inzwischen hinzugekommen: die erste Ziffer steht für die Strichstärke, die zweite für die Buchstabenbreite, wobei gerade Ziffern »oblique« bedeuten

Univers braucht 15 Jahre, bis sie überall bekannt und auf den unterschiedlichen Geräten (Blei und Fotosatz) verfügbar ist. Dem Ende der 70 Jahre vorherrschenden rationalistischen Stil in der Typografie kommt die kühle, systematisch entwickelte Familie entgegen. Sie entspricht dem Anspruch auf ›Total Design‹, wie Wim Crouwel und Ben Bos ihr Designbüro 1964 taufen. In Holland wird Univers eine Art Nationalschrift, in den USA und Deutschland setzen die Grafiker eher auf Helvetica.
2004 wurde die Univers von Adrian Frutiger und Linotype komplett überarbeitet, auf 59 Schnitte erweitert und dreistellig nummeriert.