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Justus Erich Walbaum (1768 – 1837) war Pfarrerssohn und Autodidakt. Nach einer Lehre bei einem Gewürzhändler und Konditor in Braunschweig fertigt er zunächst Backformen an. Später wird er Noten- und Kupferstecher und erlernt das Stempelschneiden. Ab 1796 betreibt er eine eigene Schriftgießerei in Goslar, die er 1803 in das kunstsinnige Weimar verlegt.
1828 übergibt er das Geschäft seinem Sohn Theodor, der tragischerweise acht Jahre später vor seinem Vater stirbt. Um sein Lebenswerk zu sichern, verkauft Walbaum die Gießerei an F. A. Brockhaus in Leipzig. Jahrzehnte später, um 1917, erwirbt H. Berthold in Berlin die Original-Walbaum-Matrizen. Darunter ein Schatz: die um 1900 geschnittene Walbaum-Antiqua.

Justus Erich Walbaum, 1768 - 1837

Sie gilt als der bedeutendste, spezifisch deutsche Beitrag zum Schriftklassizismus. Sie läuft etwas schmaler als die Bodoni, besitzt weniger Kontrast und hat einen stärkeren Grund- und Haarstrich. Günter Gerhard Lange verhilft der Schrift bei Berthold Ende der 70er Jahre zu neuer Blüte. Berühmte Walbaum-Benutzer: Wired und die Berliner Zeitung.