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Ende 1728 verschlägt es den 21-jährigen Nürnberger Stempelschneider Johann Michael Fleischmann nach Holland, wo er bei verschiedenen Schriftgießereien anheuert. Nach vier Wanderjahren macht er sich selbständig. Ab 1743 arbeitet Fleischmann überwiegend für die angesehene Gießerei Enschedé in Haarlem. Für diese entwirft er bis zu seinem Tode 1768 über zwanzig lateinische Antiqua-Schriften.
Im Dezember 1992 bekommt der Leipziger Designer Erhard Kaiser von DTL den Auftrag, eine digitale Neuausgabe der Fleischmann-Antiqua zu erstellen. Kaiser studiert intensiv den Formenschatz der Original-Fleischmann-Schnitte, deren Bleisatz-Schriftbild er – so gut es geht – bewahren will.
Nach 4 Jahren Arbeit liegen zwei Fleischmann-Varianten vor: eine Text- und eine Display-Version; analog dazu zwei Kursive. Die vom Markt gewünschten halbfetten und fetten Schnitte entwickelt Kaiser ohne historisches Vorbild. Kapitälchen, 30 Ligaturen, Alternates und verschiedene Ziffernsätze runden die DTL Fleischmann schließlich ab.

Die historische Werksatzschrift DTL Fleischmann besteht aus insgesamt 36 Fonts